Biberauswilderung
Im Mai diesen Jahres hatte ich das vergnügen Holger Machulla, einen der Biberberater der Region Hannover, bei der Auswilderung eines Verletzten Bibers begleiten zu dürfen. Holger Machulla setzt sich gemeinsam mit dem ASV Neustadt am Rübenberge, dessen erster Vorsitzende er ist, für den Erhalt der Natur im Leineland ein und führen insbesondere Maßnahmen zum Schutz von Bibern und ihrem Lebensraum durch.
Der Biber wurde tagsüber im Süden Hannovers apathisch auf einem Weg in der nähe eines Sees sitzend von Spaziergängern gefunden welche die Tierrettung benachrichtigten. Diese fingen den Biber ohne, das dieser versuchte zu flüchten ein und brachten ihn in die Tierärztliche Hochschule Hannover. Dort wurde das Tier untersucht und geröntgt. So wurde festgestellt, dass es keinerlei Verletzungen aufwies.
Es handelte sich mit einem Alter von etwa zwei Jahren und einem Gewicht von 15kg um ein Jungtier. In diesem Alter müssen Biber das Revier der Eltern verlassen und ziehen die Ströme hinauf um sich ein eigenes Territorium zu suchen.
Es wäre möglich, dass der erschöpfte Jungbiber auf seiner Wanderung auf einen Kontrahenten gestoßen ist und in einen Revierkampf verwickelt wurde. Dies hätte allerdings auch deutlich schlimmere Verletzungen nach sich ziehen können, da kämpfe zwischen Bibern aufgrund ihrer extrem scharfen Zähne unter Umständen sogar tödliche enden können.
Nach dem wir an der Leine im Nordosten Neustadts am Rübenberge angekommen sind, habe ich wir ihr sehen könnt erst einmal die zeit genutzt einige Bilder des Bibers machen zu können. Nach dem der Biber sich an unsere Stimmen gewöhnt hatte und ganz entspannt in seinem Transportkäfig saß, haben sogar die Tür öffnen können ohne dass es zu Anzeichen von stress gekommen wäre. Es war eine große Freude und es hat mich unglaublich berührt einem Wildtier so nah seien zu können, es hat sich ein tiefes Gefühl von Ruhe, Frieden und Verbundenheit mit der Natur bei mir eingestellt.
Als der Biber auf dem weg zum Fluss das Wasser wittern konnte war es mit der Ruhe allerdings vorbei und er begann sich gegen die Tür des Käfigs zu werfen.
Nach dem wir einen flachen teil der Böschung gefunden hatten öffneten wir den Käfig und der Biber machte sich sogleich auf in Richtung Ufer.
Als der Biber das Wasser ausgemacht hatte begann er einen Sprint den ihr im folgenden Handyvideo sehen könnt
Sein Aufenthalt im Wasser war jedoch nur von kurzer Dauer und er steuert direkt wieder das Ufer an und so beschlossen wir ihm zu folgen.
Als wir ihn entdeckten war er grade dabei sich ausgiebig zu putzen.
Nach einer weile nahm stellte der das Putzen ein machte sich erneut auf Richtung Wasser, nur um nach dem er einmal untertauchte direkt wieder anzulanden..
… nach dem der Biber sich eine Weile geputzt hatte zog es ihn erneut ins Wasser..
… Nur um unter einem großen überhängenden Baum erneut an Land zu gehen. Dort angekommen begann er erneut sich zu putzen, zu buddeln, und an wurzeln und trieben zu knabbern.
Dies gab mir nicht nur die Möglichkeit Fotos zu machen sondern auch einige Videoklips die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.
Der Biber ließ uns so nahe an sich heran, das wir sogar mit dem Smartphone Nahaufnahmen machen konnten. Ein schönes Erlebnis doch für die Zukunft wäre es sicherlich nicht schlecht für ihn wieder etwas mehr scheu vor dem Menschen zu entwickeln, ich wünsche ihm alles gute auf seiner Reise.
Vielen dank an Holger Machulla für die Kooperation und die zahlreichen Informationen zum Biberschutz in der Region Hannover.
An den Ort der Auswilderung werde ich bei Zeiten sicherlich zurückkehren – zum einen um zu schauen ob der Biber dort Heimisch geworden ist, zum anderen, da dort wie in dem Video zu hören ist ein Eisvogelpärchen lebt und am Steilufer gegenüber, seine Bruthöhle hat – wie ihr auf dem nächsten Foto sehen könnt.
Zur Person:
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